Stellt euch vor, ihr wohnt mit euren drei Kindern in einer WG. Auf einem Bauernhof. Und ihr seid die Einzige in der WG, die die vielen Dinge tut, die auf so einem Bauernhof anfallen: Korn sähen, Korn ernten, Korn mahlen, Brot daraus backen…alle anderen liegen faul rum, haben was Besseres zu tun oder beschweren sich über irgendwas. Würdet ihr am Ende euer Brot mit ihnen teilen? Diese Frage muss sich die kleine rote Henne stellen, denn ihr geht es genauso: Es steht viel Arbeit an und von ihren Mitbewohnern – einem faulen Hund, einer schläfrigen Katze und einer lärmenden Ente – ist keine Hilfe zu erwarten…
Die Geschichte der kleinen roten Henne ist eine Nacherzählung eines Volksmärchens von Pilar Martínez. Passend dazu wurde die kleine Henne von Illustrator Marco Somà in eine charmante 50er-Jahre-Landleben-Optik versetzt – die erdigen, mediterranen Töne schicken einen gedanklich direkt nach Spanien oder Italien. Schön sind die liebevollen Details und die Fröhlichkeit, mit der die Henne und ihre Küken die Aufgaben angehen. Denn die drei Kleinen sind immer mit von der Partie: da wird gepickt, geschleppt, geerntet – was man als Hühnerkind halt so tun kann.
Als Menschenkind von heute wird man sich vermutlich wundern, wieviel Arbeit in so einem 50er-Jahre-Brot steckt und welche Gerätschaften man für Ernte & Co. verwendet hat. Ein schönes Learning nebenbei in einem sympathischen Buch, bei dem es um das große Thema Hilfsbereitschaft geht. Es heißt ja nicht umsonst: “Du erntest, was du sähst”.
Infos zum Buch
Pilar Martínez (Text), Marco Somà (Illustration)
Die kleine rote Henne
ISBN: 978-3-905945-67-6
ab 4 Jahren
erschienen im aracari Verlag