#52goodthings Nr. 38: Kämpfen

Annimi Illustrationschallenge #52goodthings Nr. 38 Kaempfen

Manchmal muss man kämpfen. Es führt kein Weg dran vorbei, auch wenn man noch so gern eine friedliche Lösung finden möchte. Und das Gute ist: Es lohnt sich!

Es gibt viele Arten zu kämpfen

Wenn ich davon spreche, dass Kämpfen eine gute Sache ist, dann meine ich weder die Variante, bei der sich zwei Leute die Köppe einschlagen noch die aggressive Grundstimmung, mit der manche Leute täglich “ihr Recht” einfordern und schon gar nicht Krieg. Ich meine damit, dass man sich für etwas Gutes einsetzt, an etwas hartnäckig dranbleibt und seine eigenen Grenzen immer wieder aufs Neue überwindet.

Kämpfe, die ich öfter mal mit mir selbst austrage

“Willkommen, Ladies and Gentlemen! In der linken Ecke sehen Sie Anni Seifert, Meisterin im Kampf mit sich selbst! Und in der rechten Ecke sehen Sie ihre Herausforderer…”:

  • …den inneren Schweinehund: Den kennt ihr vermutlich alle. Bei mir äußert er sich darin, dass ich zu Dingen, die mir gut tun schlichtweg manchmal zu faul bin. Yoga zum Beispiel. Ich weiß, dass ich mich danach meistens toll fühle und ausgeglichen bin. Und trotzdem schaffe ich es manchmal nicht auf die Matte. Ein anderes Schweinehund-Thema ist vegane Ernährung. Ich habe hinsichtlich der heutigen Tierhaltung große ethische Bedenken und bin auch sonst der Meinung, dass für mich keiner sterben sollte. Und trotzdem bin ich bisher “nur” Vegetarierin. Und trage Lederschuhe. Auch hier bin ich zu bequem – ich esse tierisch gern Käse, habe bezeiten einen Schuhtick und finde es anstrengend, dass andere eine “Extrawurst” für mich einplanen müssen.
  • …den inneren Kritiker: Wie ich schon in meinem letzten Blogpost über Art Journaling geschrieben habe, fällt es mir schwer, Dinge einfach nur so zu machen. Bzw. erst mal damit anzufangen und darauf zu vertrauen, dass sie sich entwickeln. Mein innerer Kritiker ist immer schon gleich zu Anfang mit am Start und wirft sämtliche Perfektionismus-Gedanken in die Waagschale: “Das muss gut werden!” und “Erfüllst du damit die Erwartungen?” Lauter fiesemöppelige Gedanken, die mich manchmal ausbremsen. Gern schubst er mich auch in Vergleiche mit anderen: “Die illustriert so viel besser als du…”, “Warum kriegst du nicht so viele Likes?”
  • …die Gewohnheit: Auf zu neuen Ufern?! Naja… Ich mache Dinge gern so, wie ich sie kenne. Zum Beispiel benutze ich Techniken, mit denen ich mich eingegroovt habe. Oder gehe Wege, die ich gut kenne. Und ich probiere nicht so gerne Neues aus, wenn mir andere Leute dabei über die Schulter gucken. Meine Komfortzone gibt mir Sicherheit und ein Gefühl von Effizienz.

Meine Kampftechniken

  • Kleine Siege feiern. Ich habe für mich beschlossen, mir nicht mehr so viel auf einmal vorzunehmen, aber die Dinge, die ich mir vornehme, durchzuboxen. Das macht mir ein gutes Gefühl, weil ich mich selbst ernst nehme und am Ende des Tages sagen kann, dass ich’s durchgezogen habe. Aufschreiben und abhaken wirkt bei mir übrigens Wunder!
  • Mich aus der Komfortzone wagen. Hier zum Beispiel. Ich schreibe in meinem Blog teilweise über sehr persönliche Dinge. Und auch wenn ich noch nicht so weit bin, sie live auf Facebook zu besprechen, so habe ich mich im letzten Jahr doch schon ziemlich nach vorne gewagt. (Kleine Siege, yeeeehaaawww!) Darüber hinaus versuche ich, regelmäßig etwas Neues zu lernen oder zu tun – sei es eine neue Technik, neues Wissen oder ein noch nie gegangener Weg mit dem Hund. Aus jeder “Konfrontation” mit mir selbst gehe ich gestärkt hervor.
  • Weniger rechts und links gucken. Ich versuche, eine gute Balance zwischen Inspiration von außen und meiner Arbeit zu finden. Von anderen Leute kann ich tolle Dinge lernen. Und genauso positiv versuche ich es zu belassen – ohne die vergleichenden Einwürfe meines inneren Kritikers.
  • Bockig sein. Diese Kampftechnik ist mit einem Wort zu beschreiben: “Pah!” Man kann es zu allem und jedem sagen, das einem in den Kopf kommt und sich damit so richtig selbst wachrütteln. Probiert’s mal aus, wenn ihr das nächste Mal in eurer “Ecke” steht. 
  • Nachsichtig mit mir sein. Das ist gerade so ein innerer Trend, in dem ich mich übe. Einfach mal nett zu mir selbst sein und alles nicht so ernst/verbissen/kritisch zu betrachten. Ich kenne meine Kämpfe und ich lerne jeden Tag neue Kampftechniken – it’s all good, oder?!

So, und jetzt hab ich hier genug mit diesem Text rumgekämpft. Währenddessen sind mir alle drei Herausforderer über den Weg gelaufen. Und alle habe ich bezwungen. Pah! 😉

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